Bregerie wird vom Pechvogel zum Derby-Helden

Im rassigen und teilweise hitzigen Sachsen-Derby zwischen Dresden und Aue behielt Dynamo verdient die Oberhand. Die spielstärkere Loose-Elf nutzte zwei Standardsituationen zur Pausenführung. Erzgebirge war stets um eine Antwort bemüht, ließ es aber lange an Durchschlagskraft fehlen. Doch selbst die halbe Stunde in Unterzahl ließen sich die Veilchen nicht unterkriegen und sorgten mit dem Anschlusstreffer in der Schlussphase für Spannung. Dynamo-Coach Ralf Loose stellte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei der Hertha gleich viermal um: Kirsten (Tor) sowie Schuppan, Fiel (Startelfdebüt) und Trojan kamen für Fromlowitz, Subasic, Jungwirth und Papadopoulos zum Zug.

Aues Trainer Karsten Baumann brachte nach dem 1:1 gegen Union Berlin einen Neuen: Kocer lief für König auf. Aue startete forsch in die Partie, spielte mutig nach vorne. Dynamos Abwehr hatte gut zu tun, um den Gegner in Schach zu halten. Auf der Gegenseite hätte die erste Aktion der Hausherren fast zum 1:0 geführt, zum Torerfolg fehlten nach Potés Hackentrick im Anschluss an Kochs Volleyschuss Zentimeter (8.). Selbiges ließ sich nur eine Minute später nach Sylvestrs 16-Meter-Schuss sagen, nachdem der Stürmer Bregerie umspielt hatte. Es war ein rassiges und temporeiches Spiel, die Kontrahenten schenkten sich in den direkten Zweikämpfen nichts. Unisono suchten beide Teams mit technischen Vorteilen für Dynamo zielstrebig den Weg in die gegnerische Hälfte. Pech dann für die Veilchen, dass Nickenig frühzeitig angeschlagen raus musste – Rau kam (23.).

Ob der Personaltausch für Unordnung in der Deckung der Veilchen sorgte? Jedenfalls sollten zwei Standardsituationen binnen kurzer Zeit dann in einen Doppelschlag Dresdens münden: Zunächst brachte Fiel einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld an den Fünfer. Bregerie gewann das Luftduell gegen Schlitte und nickte aus vier Metern ins rechte Eck ein – 1:0 (24.) Duplizität der Ereignisse nur vier Minuten später: Diesmal trat Fiel eine Ecke, und in der Mitte fand sich derselbe Abnehmer – wieder Bregerie, bei der Hertha beim 0:1 als Eigentorschütze noch der Pechvogel, köpfte aus sechs Metern vor Schlitte und Höfler wuchtig unter die Latte ein.

Erzgebirge war in der Folge stets um eine Antwort bemüht. Doch Paulus (26.), Hochscheidt (32.) sowie Kocer (39.) konnten mehr oder weniger gute Gelegenheiten nicht nutzen. Und auf der Gegenseite verhinderte Männel gegen den durchgebrochenen Trojan per Fußabwehr das 3:0 (40.). Ohne personellen Tausch ging es nach Wiederanpfiff weiter. Poté hatte die erste Gelegenheit per Kopf (51.). Aue fehlte es trotz aller Bemühungen an Durchschlagskraft, um die sichere Defensive der Loose-Schützlinge ernsthaft in Gefahr zu bringen. Und die Gäste schwächten sich selbst, als der bereits Gelb-verwarnte Schlitte bei einer Rudelbildung Fiel umstieß und von Referee Bandurski die Ampelkarte kassierte (61.).

Die Veilchen waren in Unterzahl, aber keineswegs chancenlos. Poté zwang seinen Keeper Kirsten mit einer verunglückten Kopfballabwehr zu einer Glanztat (63.), Savran fehlte nach gewonnenem Duell mit dem Dynamo-Keeper die letzte Entschlossenheit (73.), der eingewechselte König scheiterte per Kopf an Kirstens Flugparade (77.).

Zwischenzeitlich hatten Trojan (71.) und Joker Kitambala (72., Lattenkracher) die endgültige Entscheidung auf dem Fuß. Weil die nicht gelang, wurde es nach Sylvestrs Anschlusstreffer – der Slowake traf aus 16 Metern hoch ins rechte Eck (83.) – wieder spannend. Bis kurz vor Schluss, als der eingewechselte Jänicke nach Zusammenspiel mit Bregerie per platziertem Schuss von der Strafraumgrenze das 3:1 erzielte und den ersten Dresdner Heimsieg in trockene Tücher packte (89.). (Quelle: kicker.de)

Rudolf-Harbig-Stadion

Dynamo muss zuhause endlich punkten

Dynamo Dresden hat nur einen seiner fünf Punkte in dieser Saison zuhause (2:2 gegen 1860 München) gewonnen, zuletzt gab es zwei Heimniederlagen in Folge.