Butschers Patzer bringt Aue auf Kurs

Zwei Hinausstellungen, ein Elfmeter, eine Überraschung – Erzgebirge Aue und Eintracht Frankfurt lieferten sich einen typischen Pokalfight. Der Erstliga-Aufsteiger zeigte die reifere Spielanlage und war eigentlich die aktivere Mannschaft. Die Sachsen hielten mit viel Lauf- und Einsatzbereitschaft dagegen und profitierten dann von einem schweren Patzer von Frankfurts Butscher. Aues Trainer Karsten Baumann nahm im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Energie Cottbus vier Umstellungen vor: Schlitte, Schröder, Kocer und Savran ersetzen Gercaliu, Höfler, Munteanu und König. An seinem System ändert Baumann – der nach der Cottbus-Pleite wegen einer zu offensiven Aufstellung kritisiert wurde – aber nichts. Ein 4-4-2 mit der Doppelspitze Savran und Sylvestr.

Eintracht-Coach Armin Veh schickte mit Torhüter Trapp, den Verteidigern Demidov und Oczipka, den Mittelfeldspielern Aigner und Inui sowie Stürmer Occean gleich sechs Neuzugänge ins Rennen. Der ehemalige St.-Pauli-Profi Zambrano, dessen Verpflichtung erst am Freitag unter Dach und Fach gebracht wurde, saß zudem auf der Bank. Kouemaha wurde nicht in den Kader berufe. Verzichten musste Veh auf die Defensivleute Amedick (Erkrankung) und Anderson (Trainingsrückstand).In der 19. Minute folgte dann eine vorentscheidende Szene: Butscher vertändelte gegen Sylvestr den Ball. Der Auer Stürmer drang in den Strafraum ein, Trapp langte hin – Rot und Strafstoß waren die Folgen. Nikolov kam für Inui auf das Feld, gegen den souverän getretenen Foulelfmeter von Aues Paulus hatte das Frankfurter Urgestein aber keine Chance – 1:0 für Erzgebirge (21.)!

Die Anfangsminuten gehörten dem Bundesligisten. Die Eintracht legte den Vorwärtsgang ein und ließ den Ball phasenweise ganz ansehnlich laufen. Die Elf von Trainer Veh deutete ihr spielerisches Potenzial an, lediglich nach vorne ging zunächst wenig. Was auch an der Defensive der Auer lag, die einen sicheren Eindruck machte und zunächst nur wenig zuließ. Zwei Schussversuche von Rode gleich in den ersten 120 Sekunden waren die einzige Ausbeute der Frankfurter.

Mit zunehmender Spieldauer konnte Aue die Partie aber offener gestalten. Die Baumann-Elf glich ihre technische Unterlegenheit durch viel Lauf- und Einsatzbereitschaft aus. Frankfurt hatte zwar weiterhin optische Vorteile, konnte Aue aber nicht mehr in Gefahr bringen.

Nach dem Führungstor zog sich Aue weit in die eigene Hälfte zurück und machte die Räume eng. Bis zur Pause lag die Initiative wieder bei den Frankfurtern, die aber ihre Überlegenheit trotz einiger Möglichkeiten nicht in Zählbares ummünzen konnten.Veh reagierte und brachte zum zweiten Abschnitt Köhler für den Unglücksraben Butscher. Der Eintracht-Coach erhöhte das Risiko, stellte in der Abwehr auf Dreierkette um, Köhler sollte dafür die Durchschlagskraft in der Offensive erhöhen. Die Maßnahme sollte sich aber nicht auszahlen. Die Auer Abwehr um die sicheren Paulus und Nickenig hatte mit den Angriffsbemühungen der Hessen nur wenig Probleme. Der Bundesligist konnte sich lange Zeit keine nennenswerten Tormöglichkeiten erspielen. Vielmehr waren es die Auer, die mehr nach vorne taten. Nach Hochscheidt-Pass kam Sylvestr einen Tick zu spät (46.), Kocer jagte in der 56. Minute den Ball nur um Zentimeter über die Querlatte.

In der 61. Minute war es dann soweit. Einen Abschlag von Männel leitete Kocer direkt auf Sylvestr weiter. Der Slowake tanzte gekonnt Demidov aus und ließ auch Nikolov mit einem präzisen Linksschuss keine Abwehrchance!

Aue war also auf dem besten Weg, allerdings beraubte Schröder seine Elf dann um die nummerische Überzahl. Der 32-Jährige holte sich völlig unnötigerweise binnen weniger Minuten die Ampelkarte ab (71). Frankfurt witterte nun wieder seine Chance, nur Sekunden später rutschte Aigner freistehend vor dem leeren Tor nur um Haaresbreite an einer Hereingabe von Meier vorbei.

Das war’s dann aber auch schon mit der Herrlichkeit der Hessen. Zwar berannte Frankfurt in der Schlussphase fast pausenlos das Tor der Auer, doch der letzte Pass war zu ungenau, zudem mangelte es an Kreativität. Eigentlich konnte sich die Eintracht bei personellem Gleichstand keine gute Chance mehr erspielen.

Nur einmal musste Männel noch eingreifen – bezeichnenderweise nach einem Fehler von Hochscheidt. Meier hatte den Anschlusstreffer auf dem Fuß, doch der Auer Keeper parierte glänzend (84.). Am Ende durften dann die Sachsen sogar noch einmal jubeln – Sylvestr erzielte Sekunden vor dem Schlusspfiff den 3:0-Endstand (90.). (Quelle: kicker.de)

 

Erzgebirgsstadion

FCE trifft im Pokalspiel auf Eintracht Frankfurt

Auer heiß auf Frankfurter

Aue. Für Karsten Baumann, Trainer von Fußball-Zweitligist Erzgebirge Aue, sind solche Partien wie die seiner Elf am Sonntag ab 16 Uhr gegen Eintracht Frankfurt in gewisser Hinsicht einfach. "In dem Pokal