Kern schockt St. Pauli in der Nachspielzeit

Trotz Rückstandes hat Erzgebirge Aue Aufstiegsaspirant FC St. Pauli mit 2:1 besiegt und bleibt damit unter Neu-Coach Karsten Baumann zu Hause weiter ungeschlagen. Lange Zeit beinahe ausschließlich auf Sicherung der Defensive bedacht, suchten die Veilchen erst nach Bruns’ Führungstreffer den Weg in Richtung gegnerisches Tor, blieben dort allerdings eiskalt und gingen durch Kerns Treffer in der Nachspielzeit als Sieger vom Feld. Aues Trainer Karsten Baumann musste nach seiner Roten Karte im Nachholspiel gegen 1860 München auf Lachheb verzichten. Rau ersetzte den Tunesier im Abwehrzentrum.St. Pauli-Coach Andre Schubert brachte gegenüber dem 1:0 gegen Karlsruhe Bartels sowie Sliskovic an Stelle von Schindler und Naki von Beginn an.

Ob des größeren spielerischen Potentials nur wenig überraschend, suchten die Gäste vom Start weg den Weg in Richtung Auer Gehäuse. Die Veilchen dagegen zogen sich erst einmal tief in die eigene Hälfte zurück, um dem Favoriten so nur wenig Platz für gelungene Kombinationen anzubieten. Mit mäßigem Erfolg. Immer wieder, wenngleich nur selten zwingend, brachte sich St. Pauli im gegnerischen Strafraum in Position. Vor dem Tor mangelte es den Hanseaten in der Anfangsphase schlicht an Genauigkeit und Entschlossenheit. Ein Umstand, den Bruns erst nach gut zwanzig Minuten zu ändern vermochte. Rau hatte zuvor Pliquetts weiten Abstoß völlig unterschätzt, so dass St. Paulis Mittelfeldmann frei auf Männel zulief und vorbei am chancenlosen Schlussmann zur Gäste-Führung vollendete (21.).

Vor dem Rückstand beinahe überhaupt nicht an Offensivaktionen interessiert, zeigten die Veilchen nun deutlich mehr Initiative in der Vorwärtsbewegung. Trotz inzwischen längerer Ballbesitzzeiten, fehlten den Gastgebern dabei aber meist die nötigen spielerischen Mittel, um den Favoriten vor dem Halbzeitpfiff noch einmal ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Nach dem Seitenwechsel legten die Veilchen noch einmal nach. Immer häufiger zeigten sie sich nun vor dem gegnerischen Strafraum und nutzten prompt auch ihre erste echte Chance zum 1:1. Nachdem Thorandt am eigenen Fünfer König das Leder in den Fuß gespielt hatte, setzte sich der Angreifer zunächst robust gegen Funk durch, ehe er auch den aus seinem Tor stürzenden Pliquett zum Ausgleich überwand (55.)

Ein Wirkungstreffer? Keinesfalls. Nachdem der eben eingewechselte Ebbers nur kurz nach dem Treffer per Kopf an Männel scheitert war (58.), hatten Bruns und Kruse binnen einer Minute gleich zwei Mal die Riesenchance zur neuerlichen Gäste-Führung. Zunächst verpasste Bruns Rothenbachs flache Hereingabe vor dem Tor jedoch um Zentimeter (60.), ehe Mittelfeldkollege Kruse von links im Strafraum lediglich das Außennetz traf (61.).

Das Kräfteverhältnis hatte sich inzwischen wieder deutlich in Richtung der Hanseaten verschoben. Immer wieder spielte St. Pauli nun druckvoll nach vorne. Immer wieder machte sich die Schubert-Elf allerdings auch beste Chancen durch Unkonzentriertheiten im Abschluss zunichte. Zehn Minuten vor Ende kam der kurz zuvor eingewechselte Naki nach Ebbers’ guter Vorarbeit aus neun Metern völlig frei zum Abschluss. Der Angreifer schloss jedoch zu unplatziert ab, Männel pariert sicher (80.).

Aus Gäste-Sicht noch schlimmer, sorgte eine Ko-Produktion zweier Auer Einwechselspieler bereits in der Nachspielzeit für den vielumjubelten Sieg der Gastgeber: Curri brachte einen Freistoß von halblinks in den Strafraum, wo Kern am höchsten stieg und Pliquett zum 2:1-Endstand überwand (90.+1). (Quelle: kicker.de)

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Kann Aue gegen St. Pauli mal endlich wieder jubeln?

Aue gewann nur eines der letzten zehn Spiele (4:3 gegen den FSV Frankfurt, 24. Spieltag) und holte erst 23 Punkte - das sind nur rund halb so viele wie in der letzten Saison nach 25 Spieltagen (damals 44).