Thurk trifft doppelt – aber Aue gewinnt
Aues Trainer Rico Schmitt beließ es nach dem 1:0-Sieg in Bielefeld bei einer personellen Änderung: Kern, der bei den Ostwestfalen den entscheidenden Elfmeter herausgeholt hatte, rückte als einzige Spitze an Stelle von Glasner ins Team. Auf Seiten der Augsburger nahm Trainer Jos Luhukay nach der 1:2-Heimniederlage gegen 1860 München drei Änderungen vor, zwei davon aber nicht freiwillig: Kapitän Möhrle (Sprunggelenksverletzung) und Sinkala (Gelb-Rot-Sperre) fehlten und wurden durch Sankoh (zurück nach Rot-Sperre) und Brinkmann vertreten. Außerdem erhielt de Jong den Vorzug vor Hain.
Augsburg kam besser in die Begegnung als die Hausherren, zeigte die bessere Spielanlage, ohne allerdings allzu engagiert in die Offensive zu gehen. Erzgebirge Aue agierte mit vielen hohen und langen Bällen. Insbesondere bei Standards spielten die “Veilchen” ihre Stärke im Luftkampf aus. Dennoch geriet die Schmitt-Elf aus einer solchen Szene in Rückstand: Schlitte scheiterte nach einer Curri-Ecke per Kopf an Jentzsch und blieb angeschlagen vor dem FCA-Tor liegen. Die Auer spielten jedoch weiter, verloren den Ball und liefen in einen Konter. Bellinghausen schickte Thurk steil, der frei vor Männel sicher vollstreckte (12.). Nur bei hohen Bällen sorgte Aue ansatzweise für Gefahr, Kopfbälle von Kern (21.), Schlitte (24.) und Hensel (31.) führten aber nicht zum Erfolg. Die Gäste beschränkten sich fast ausschließlich auf die Absicherung des Vorsprungs, einzig Thurk bot sich im ersten Durchgang noch eine Möglichkeit (25.).
In den Schlussminuten kippte die Partie dann komplett: Schiedsrichter Ittrich verhängte in der 41. Minute einen zweifelhaften Elfmeter, als Hochscheidt rückwärts in Verhaegh stolperte und zu Fall kam. Paulus war die Entstehung egal. Der Innenverteidiger trat zum Strafstoß an und verwandelte sicher zum 1:1 (41.). Aue setzte direkt nach und ging noch vor der Pause in Führung: Eine Curri-Ecke nahm Lachheb volley und setzte das Leder durch die Beine des hochspringenden Kwakman in die Maschen.
Schwungvoll und mit Werner statt Traore kam Augsburg aus der Kabine – musste aber schnell einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Hensel gewann im Mittelfeld ein Kopfballduell und brachte die Kugel zu Hochscheidt, der den Ball mit dem Rücken zum Tor annahm, zur Mitte zog und nur begleitet von Sankoh aus 18 Metern flach links unten traf (51.).Das 3:1 zeigte Wirkung, die Gäste leisteten sich eine Vielzahl leichter Fehler, die immer wieder eigene Angriffe früh störten.Das Tor der Auer, die sich weit zurückzogen, geriet so lange nicht in Gefahr. So war es ein weiterer Elfmeterpfiff, der noch einmal Spannung aufkommen ließ: Im Zweikampf mit Lachheb ging Thurk in der 85. Minute zu Boden und verwandelte den folgenden Strafstoß selbst zum 2:3-Anschluss.
So wurde es noch einmal eng für die Erzgebirger, die dank ihrer Kopfballstärke aber die Schlussphase heil überstanden und den fünften Saisonsieg einfuhren. Augsburg ist hingegen weiter auf Talfahrt: Seit drei Spielen haben die Schwaben nun keinen Punkt mehr geholt. (Quelle: kicker.de)